Natur genießen trotz Posting-Wahn



Social Media kann Fluch und Segen zugleich sein – es gibt uns die Möglichkeit, uns mit Personen, welche die gleiche Leidenschaft teilen, zu vernetzen, uns durch tolle Beiträge motivieren zu lassen oder unserer kreativen Ader freien Lauf zu lassen. Aber manchmal lässt Social Media uns die schönen Dinge des wahren Lebens auch vergessen. Ob beim Wandern in der Natur oder beim gemeinsamen Seebesuch mit Freunden. Mindestens einer hält die Tätigkeit mit seinem Smartphone fest, um die Erinnerungen für die Social Community festzuhalten. Mit den Hashtags #entspannungpur oder #abenteuermitfreunden verbreitet man diese Erinnerung dann im Netz und checkt regelmäßig, wie vielen der eigenen Community das Erlebnis gefällt und vergisst dabei, diese Zeit wirklich zu genießen. Oft entsteht sogar ein enormer Druck regelmäßig die Follower über seine Tätigkeiten zu informieren.
Deshalb haben wir für euch 5 Tipps, wie ihr euren Social Media-Kanal und eure Zeit in der Natur ins Gleichgewicht bringt:
- Liken und Kommentieren Tabu!
Wer draußen im Wald einen schönen Spaziergang macht sollte in dieser Zeit den Newsfeed getrost außer Acht lassen. Die Beiträge, der Lieblingsseite laufen nämlich nicht weg. Einen schöner Herbsttag mit frischer Luft und tollen Freunden wird es vielleicht so bald nicht mehr geben, wenn der Regen und die Kälte Einzug hält und die Zeit mit Freunden im Alltag oft eh viel zu kurz kommt. - Weniger ist mehr!
Die Community braucht nicht den ganzen Trip über dabei zu sein. 50 Stories mit dem gleichen Thema verbrauchen nur Zeit, die ihr besser nutzen könnt. Ob es eine Wanderung ist oder ein Abend am See. Schnell kommen dutzende von Stories zusammen, die am besten natürlich alle sofort hochgeladen werden müssen. Oft reichen allerdings drei bis maximal fünf gute Stories, damit die Follower up to date sind. Tipp: nehmt euch ein Maximum an Storybeiträgen vor und wenn dieses erreicht ist, ist Schluss. Denn ihr wollt ja den Ausflug genießen und nicht eure Follower. - Erinnerungen mit nach Hause nehmen!
Mache Bilder mit der Kamera – unsere Smartphones machen heutzutage schon sehr gute Aufnahmen. Allerdings verleitet dies dazu, dass wir den Drang verspüren das Bild sofort zu bearbeiten und auf unserer Seite zu teilen. Schnell ein Filter hier, dort noch etwas zurecht schneiden und einen passenden Text dazu finden. So werden aus wenigen Sekunden schnell mehrere Minuten, die wir wieder damit verbringen auf das Handydisplay zu schauen. Nehmt euch eine Kamera mit und freut euch über eure schönen Aufnahmen, die ihr aber erst zu Hause bearbeitet. So schafft ihr einen Kompromiss zwischen dem Genießen der Natur und das Erlebnis für eure Community festzuhalten. - Pause drücken!
Einfach mal nichts tun: Das fällt uns allen schwer, aber manchmal hilft es uns Dinge wahrzunehmen, die wir vielleicht sonst übersehen würden. Also einfach mal auf eine Bank setzen und beobachten, welche Vögel in den Bäumen umherflattern oder schauen, welche Pflanzen am Wegesrand wachsen. Es sind oft die kleinen Dinge, die interessant sind. - Testet euch!
Was bleibt euch alles in Erinnerung mit und ohne Smartphone? Macht zwei Spaziergänge, Wanderungen oder einen gemütlichen Abend am See. Wenn ihr zu Hause seit schreibt auf, an was ihr euch alles erinnern könnt. Wichtig dabei: Ihr dürft die Bilder und Stories nicht anschauen. Ihr werdet merken, dass ihr euch auf dem Trip ohne Handy viel mehr eingeprägt habt als auf dem Trip, bei dem ihr alles mit dem Smartphone eingefangen habt. - Bildschirmzeit überprüfen!
Wie viel Zeit verbringt ihr täglich am Smartphone und welche Apps nutzt ihr am häufigsten? Dies lässt sich auf den meisten Endgeräten sehr genau auswerten. Beim iPhone lässt sich die Bildschirmzeit des Nutzers ganz einfach unter den Einstellungen aufrufen. Die Funktion bietet interessante Einblicke in euer Nutzerverhalten und kann dazu führen die eigene Social Media-Nutzung zu überdenken.
Wenn ihr also das nächste mal unterwegs in der Natur seid, denkt dran, dass diese Zeit für euch ist und ihr diese Erlebnisse wirklich genießen solltet. Das Smartphone freut sich vielleicht auch mal über eine kurze Auszeit.